Beim inklusiven Musizieren in der Landesmusikakademie in Engers greift Angelika Hollmann gerne zur Veeh-Harfe

Engers ist weit über die Stadtgrenzen Neuwieds als hochklassisches Musik-Mekka bekannt und beliebt. Neben der Villa Musica auf Schloss Engers sorgt gleich nebenan die Landesmusikakademie seit vielen Jahren für musikalische Höhepunkte. Angelika Hollmann ist seit 2010 als stellvertretende Leiterin für die Organisation der rund 85 Seminarveranstaltungen im „Meisterhaus“ verantwortlich.

In der Landesmusikschule erhalten junge Musikerinnen und Musiker vertiefende Lektionen
Kreativer Hort

Die musikpädagogischen Angebote der Landesmusikakademie werden in erster Linie von talentierten Musikerinnen und Musikern aller Alters- und Leistungsstufen aus ganz Rheinland-Pfalz sowie von ambitionierten Musikpädagogen gebucht. Im Rahmen der vertiefenden Lektionen werden sie mit wertvollen musikalischen Impulsen versorgt. Mit ihren zahlreichen Proberäumen und Gästezimmern wurde die Landesmusikakademie in Engers schnell zu einer zentralen musischen Begegnungsstätte für Musiktalente unterschiedlicher Genres.

Angelika Hollmann ist stellvertretende Leiterin der Landesmusikschule in Engers
Stammhaus mit Geschichte

Die vor vierzig Jahren als dezentrale Einrichtung gegründete Landesmusikakademie hat seit 2003 ihren festen Sitz im „Meisterhaus“ in Engers. Das im Eigentum der Landesstiftung „Villa Musica“ befindliche „Meisterhaus“ wurde von der preußischen Domänenverwaltung zwischen 1901 und 1903 als Lazarett im neobarocken Stil erbaut. Seit 1995 unter Denkmalschutz stehend, hat das Gebäude sein ursprüngliches Erscheinungsbild bis heute behalten. Seinen heutigen Namen erhielt das „Meisterhaus“ im Jahr 1928, als es von der Josefs-Gesellschaft übernommen und fortan als Wohnhaus für Handwerksmeister genutzt wurde, die in den umliegenden Behindertenwerkstätten der katholischen Einrichtung tätig waren.

Die Landesmusikschule wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Lazarett erbaut
Gestiegene Nachfrage

„In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach unseren Angeboten stetig gestiegen“, erinnert sich die Sonderpädagogin. „Immer mehr Jugendorchester und größere Musikensembles kamen in die musikalische Bildungseinrichtung. Aber es fehlte in unserem Stammhaus an Platz.“ Als dezentrale Übungsmöglichkeiten nutzt die Landesmusikakademie die Aula des Heinrich-Hauses und die Räumlichkeiten der Villa Musica sowie des Pfarrheims und des Alten Rathauses. Gleich nebenan ist mit dem 2011 eröffneten „Musikerhof“ ein komplett neues Gästehaus entstanden. „Im Jahr 2019 konnten wir in unseren 30 Zimmern mit insgesamt 81 Betten 14.900 Übernachtungen verzeichnen.“

Mit dem „Musikerhof“ ist 2011 ein neues Gästehaus entstanden
Das Herz schlägt für Engers

Bis zu ihrem Wechsel zur Landesmusikakademie in Engers war Angelika Hollmann als Lehrerin an verschiedenen Förderschulen in Mayen und Koblenz tätig. „Meine jetzige Tätigkeit basiert auf der Abordnung aus dem Schuldienst“, erklärt die umtriebige Sonderpädagogin. „Ich bin also weiterhin als Beamtin in Landesdiensten tätig.“

„Obwohl ich im linksrheinischen Koblenz lebe, schlägt mein Herz fürs rechtsrheinische Engers.“

Angelika Hollmann, stellvertretende Leiterin der Landesmusikschule

Die verheiratete Mutter von zwei Töchtern und einem Sohn ist stolze Oma von zwei Enkelkindern und lebt in Koblenz. „Obwohl mein Lebensmittelpunkt im Linksrheinischen liegt, kann ich dem Rechtsrheinischen sehr viel abgewinnen. Mein Herz schlägt mittlerweile für Engers und seine Menschen.“ Und musikalisch? „Ich habe früher leidenschaftlich Klarinette gespielt. Doch seit 35 Jahren habe ich das Instrument aus Zeitgründen nicht mehr angefasst. Jetzt singe ich und kümmere ich mich um andere Instrumente.“

In ihrer Freizeit singt Angelika Hollmann sehr gerne
Inklusives Musizieren

Die verheiratete Mutter von zwei Töchtern und einem Sohn ist stolze Oma von zwei Enkelkindern und lebt in Koblenz. „Obwohl mein Lebensmittelpunkt im Linksrheinischen liegt, kann ich dem Rechtsrheinischen sehr viel abgewinnen. Mein Herz schlägt mittlerweile für Engers und seine Menschen.“ Und musikalisch? „Ich habe früher leidenschaftlich Klarinette gespielt. Doch seit 35 Jahren habe ich das Instrument aus Zeitgründen nicht mehr angefasst. Jetzt singe ich und kümmere ich mich um andere Instrumente.“

Auch ganz ohne Notenkenntnisse lässt sich musizieren
Veeh-Harfe macht es einfach

Die Suche nach einem geeigneten Instrument für seinen Sohn Andreas, der mit Down-Syndrom auf die Welt kam, blieb für Landwirt Hermann Veeh erfolglos. Also konzipierte er eine Mischung aus Tischharfe und Zither, die sich an den Fähigkeiten des Filius‘ orientierte. Das war die Geburtsstunde der Veeh-Harfe. „Mich hat diese Idee sofort in ihren musikalischen Bann gezogen“, erinnert sich die 61-Jährige. „Zwischen den hölzernen Resonanzkörper und die Saiten werden Unterlegblätter geklemmt. Dann zupft man überall dort, wo die Punkte auf dem Blatt sind. Das wohlklingende Klangerlebnis ist sofort hörbar. Einfacher geht’s nicht.“

Mit der Veeh-Harfe schnell ans Ziel
Musikalische Klassenfahrt

Wer kennt es nicht? Das fliegende Klassenzimmer von Erich Kästner. In Engers gibt es mit dem „Musikalischen Klassenzimmer“ die musische Steigerung. „Wir bieten mit diesem Angebot die etwas andere Klassenfahrt an“, macht Angelika Hollmann auf diese alternative Art der Erlebnispädagogik neugierig. „Wir richten uns damit an Schulklassen aller Schularten und Stufen. In enger Zusammenarbeit mit den Musikschulen in Neuwied und Koblenz bieten wir unter den Programmpunkten ‚Rhythmus ist klasse‘, ‚Singen macht Spaß‘ oder ‚Trommelworkshop‘ musikalische Bausteine zur Gestaltung der nächsten Klassenfahrt. Außerdem ist unsere Infrastruktur bestens geeignet für Arbeitsphasen von musikalischen Schulensembles – egal ob Grundschulchöre, Schulorchester oder Jazzbands.“

In der Landesmusikschule werden junge Musikmentoren ausgebildet
In vier Phasen zum Musikmentor

Obwohl der ehemalige Leiter der Landesmusikakademie mittlerweile am Bodensee lebt, lässt es sich Klaus-Martin Heinz nicht nehmen, sich gemeinsam mit Thomas Rippinger als Dozent in Engers zu engagieren. Der ehemalige Gymnasiallehrer für Musik und Deutsch und begeisterte Fagottist sitzt während der Ausbildungskurse zum Musikmentor für Bläserensembles zumeist am Klavier und begleitet junge Menschen während ihrer musikalischen Weiterbildung.

Dozent Klaus-Martin Heinz war früher Leiter der Landesmusikschule in Engers
A cappella von Weltruhm

Zu den Veranstaltungshöhepunkten in diesem Jahr gehört die fast schon legendäre „Vocal Summer Class“ für A-cappella-Ensembles. „Wir konnten mit ‚Voces8‘ erneut eine der besten und international bekannten Formationen dieses Musikgenres verpflichten“, freut sich Angelika Hollmann auf den musikalischen Spätsommer in der Landesmusikakademie. „Gemeinsam mit den Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern werden die acht Sängerinnen und Sänger die hohe Kunst des Ensemblegesangs erarbeiten.“ In Kooperation mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz wird es im Anschluss an den Kurs fünf Konzerte mit „VOCES8“ im Land geben. „Ich freue mich ganz besonders auf den Auftritt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen der Reihe ‚VOCES8 & Friends’ in der Pfarrkirche St. Martin in Engers“. Das Konzert findet am Mittwoch, 14. September, 19.30 Uhr, statt.

Mit Notenkenntnissen ist es einfacher

Text und Fotos © (10) Holger Bernert

Das muss ich wissen ...

Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz
Am Heinrichhaus 2
56566 Neuwied-Engers
Telefon 02622 9052-0
info@landesmusikakademie.de
Die aktuellen Angebote findest du hier:
www.landesmusikakademie.de/veranstaltungen

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert