In den letzten Jahren waren die Deichstadtfreunde maßgeblich an der Attraktivitätssteigerung der Neuwieder City beteiligt

Die Neuwieder Innenstadt möchte einen Mix aus attraktiver Einkaufswelt und urbaner Wohnqualität bieten. Um dieses Ziel möglichst schnell erreichen zu können, haben sich die Deichstadtfreunde als Aktionsgemeinschaft von Einzelhändlern, Gastronomen und Dienstleistern zusammengeschlossen. Mit außergewöhnlichen Events und Aktionen soll die Attraktivität der Deichstadt für Bürger, Kunden, Besucher und Gewerbetreibende mittelfristig gesteigert werden.

Freunde der Deichstadt

In jeder deutschen Stadt gibt es eine Werbegemeinschaft, die sich mehr oder weniger erfolgreich für die Attraktivitätssteigerung ihrer Innenstädte einsetzt. „Wir sind da ganz anders“, meint Deichstadtfreunde-Chef Sebastian Klein. „Wir sorgen gemeinsam mit der Stadt Neuwied und den Bürgerinnen und Bürgern dafür, dass sich die Deichstadt zu einem ebenso nachhaltigen wie wettbewerbsfähigen Einkaufs- und Wohnstandort in der Region entwickelt.“

Die Deichstadtfreunde Sebastian Klein (l.) und Kai Uwe Ritter

Reger Austausch

Daher beteiligen sich die Deichstadtfreunde im Vorfeld mit bürgerschaftlichem Engagement an kommunalpolitischen Entscheidungen. „Wir pflegen unsere Interessen, indem wir im regen Austausch mit der Politik und Verwaltung der Stadt Neuwied stehen“, fügt Vorstandskollege Kai Uwe Ritter hinzu. „Doch ohne die Unterstützung unserer lokalen Partner und der Bürgerschaft wäre dies alles nicht möglich. Daher sind wir kein Zweckverband Gleichgesinnter, sondern echte Freunde der Deichstadt.“ Derzeit haben die Deichstadtfreunde 80 Mitglieder, von denen rund 95 Prozent ein Gewerbe betreiben oder im Dienstleistungssektor tätig sind. Ein echtes Aktionsforum.

Kai Uwe Ritter (l.) und Sebastian Klein

Ein Blick zurück

Die damaligen Verantwortlichen wollten in den späten 1960er Jahren den Anschluss an moderne Einkaufsstädte nicht verlieren und verständigten sich einvernehmlich auf die Schaffung einer verkehrsberuhigten Fußgängerzone. „Bis dato war die Mittelstraße eine sehr attraktive Einkaufs- und Wohnstraße“, erinnert sich Kai Uwe Ritter. „Die Menschen kamen aus dem weiten Umfeld nach Neuwied, um hier einzukaufen. Wir hatten Fachgeschäfte, die es selbst in Koblenz nicht gab.“ Das Ergebnis folgte auf dem Fuß: Im Laufe der Jahre verödete die Innenstadt.

So sah die Mittelstraße in den 1960er Jahren aus
© Stadtarchiv Neuwied

Konsumfreie Zonen

„Doch in den letzten Jahren wurde massiv an der Aufenthaltsqualität in der Neuwieder Innenstadt gearbeitet“, weiß Sebastian Klein. „Und das ist uns durch gemeinsame Kraftanstrengungen auch sehr gut gelungen. Heute kommen die Menschen sehr gerne in unsere Stadt.“ Darüber hinaus hat Neuwied sich zu einem Hotspot für besondere Veranstaltungen und Events entwickelt. „Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Neuwieder Citymanagement, wird der Stadtkern stark frequentiert.“ Aber auch außerhalb des Konsums bietet Neuwied viele Zonen zum Verweilen und Ausruhen. Und das inmitten der Innenstadt. „Jetzt möchten wir die Attraktivität auch auf den innerstädtischen Wohnungsmarkt lenken und die Wohn- und Lebensqualität für Menschen steigern, die gerne wieder in der City leben möchten. Leider gibt es davon noch nicht genug. Neue Konzepte sind jedoch in der Pipeline und stehen auf der Agenda. Wir sind dran.“

Diese Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein

Zündende Idee

Als leidenschaftliche Netzwerkerin engagiert sich Silke Ruttert seit vielen Jahren für ihre Heimatstadt Neuwied. Seit drei Jahren ist sie Vorstandssprecherin der Deichstadtfreunde. Gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen hatte sie auch die Idee zu den Deichstadtfreunden in ihrer aktuellen Form. „Ich bin die Ansprechpartnerin für unsere Vereinsmitglieder, wenn es um Marketing und Werbung geht“, sagt die Geschäftsführerin der Neuwieder markenliebe Werbeagentur. Seit über dreißig Jahren ist die verheiratete Mutter von zwei erwachsenen Kindern als Creative Director und aktive Ausbilderin von angehenden Mediengestaltern in der Werbebranche tätig. Die 53-Jährige ist ständig in Aktion. Stillsitzen ist für die überzeugte Neuwiederin ein Fremdwort. Nach eigenen Angaben etwas verrückt, manchmal zu direkt, aber immer humorvoll, leidenschaftlich und lebensfroh. Getreu ihrem persönlichen Motto: Alles wird gut – echt jetzt!

Silke Ruttert hatte die zündende Idee

© markenliebe Werbeagentur

Wir wollen sowohl Gewerbetreibende als auch die Bürger Neuwieds ansprechen

Die Deichstadtfreunde Silke Ruttert, Sebastian Klein, Marc Daumas, Mandy Schöneberg, Jonas Baucke und Kai Uwe Ritter

Herz hängt an Neuwied

Als Neuwieder Urgestein liegt Sebastian Klein die Deichstadt am Herzen. „Ich bin in der Innenstadt aufgewachsen und auch hier zur Schule gegangen“, erinnert sich der 45-Jährige. Gemeinsam mit seinem Vater Lutz erlebte er bereits als Kind die Aktionen und Feste in der Neuwieder City. „Später bin ich dann Parkeinweiser auf der Kirmeswiese geworden oder half bei der Organisation des Deichstadtfestes. Ich hatte seit jeher viele Berührungspunkte mit der Innenstadt.“ Bevor er für eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann nach Wiesbaden zog, absolvierte er seinen Zivildienst bei der AWO-Sozialstation Neuwied und seine Banklehre bei der Sparkasse Neuwied. Doch der bevorstehende Einstieg ins 1958 gegründete Familienunternehmen zog ihn zurück in seine Heimatstadt. Seit 2008 ist der Inhaber der AXA Generalvertretung Klein-Hinrichs im Vorstand der Deichstadtfreunde aktiv, wo er sich vor allem um die Mitgliederkoordination kümmert.

Sebastian Klein ist waschechter „Schärjer“

Offene Ohren für alle

Seine Kanzlei liegt inmitten der Neuwieder Innenstadt, in den Räumlichkeiten des alten Hallenbads in der Marktstraße. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich der ehemalige Leichtathlet für eine weitere Belebung der City einsetzt. Kai Uwe Ritter ist in Neuwied sehr bekannt. Er ist in zahlreichen Vereinen und Institutionen aktiv. Anfänglich als Mitglied, engagiert sich der Jurist mittlerweile im Vorstand der Deichstadtfreunde und ist dort für die Bereiche Finanzen und „Cityschexs“ zuständig. „Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit sind mir diese Aufgaben nicht ganz fremd. Neben der Finanzverwaltung berate ich unsere Mitglieder auch in juristischen Angelegenheiten.“ Für das Vorstandsmitglied ist es wichtig, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neuwied in diesem Verein wiederfinden. „Wir sind sehr daran interessiert, dass die uns angetragenen Wünsche der Menschen auch umgesetzt werden. So konnten wir aufgrund der positiven Resonanz feststellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Kai Uwe Ritter kümmert sich um die Finanzen

„Cityschexs“

Mit einer eigenen Währung bieten die Deichstadtfreunde ein ganz besonderes Einkaufserlebnis in Neuwied an. „Mit unseren ‚Cityschexs‘ steht einem die gesamte Geschäftswelt der Deichstadt offen“, erklärt Kai Uwe Ritter. Dabei handelt es sich um einen Gutschein im handlichen Scheckkartenformat für die Geldbörse zum Immer-Dabeihaben. Die mit einem hübschen Motiv versehenen ‚Cityschexs‘ haben einen Wert von zehn Euro und können an rund 80 Akzeptanzstellen in Neuwied eingelöst werden – von der Tanzschule über den Tierarzt bis hin zu Tabakwaren ist alles dabei. „Unser Ziel ist es auch hier, die Attraktivität der Innenstadt zu steigern und gleichzeitig die Besucher und Kunden stärker zu binden, neue Menschen für unsere Stadt zu begeistern und so den Standort insgesamt zu fördern.“ Verkauft werden die kleinen Karten in der Tourist-Information der Stadt Neuwied auf dem Luisenplatz und in sieben weiteren Verkaufsstellen im Stadtgebiet.

Die Neuwieder Währung heißt „Cityschexs“

Neu im Vorstand

Wer in Neuwied seine ersten Schritte auf dem Tanzparkett möglichst unfallfrei hinlegen möchte, kommt an Marc Daumas nicht vorbei. Bereits 1982 hat er seine Prüfung zum ADTV-Tanzlehrer bestanden und leitete fortan die Würzburger Tanzschule Hartung. Vier Jahre später dann der Umzug in die Deichstadt, wo er in der Nähe des Neuwieder Schlosses seine eigene Tanzschule eröffnete. 2020 bezog er mit seiner Tanzschule marcDAUMAS dann die neuen Räumlichkeiten in der Marktstraße. „Ich engagiere mich bei den Deichstadtfreunden, weil ich etwas bewegen möchte“, sagt der heute 68-Jährige. „Es gibt viel zu tun und ich möchte aktiv dazu beitragen, dass sich Neuwied weiterentwickelt.“ Bei den Deichstadtfreunden ist Marc Daumas gemeinsam mit Mandy Schöneberg für die Belange des Handels zuständig. „Diese verantwortliche Aufgabe habe ich übernommen, da ich meine Arbeit als Tanzlehrer überwiegend am späten Nachmittag beginne. Tagsüber ist dann Zeit für die Deichstadtfreunde und andere wichtige Dinge des Lebens.“

Marc Daumas gehört jetzt zum inneren Zirkel
© Privat

SINNvolle Ergänzung

Mit Mandy Schöneberg und Jonas Baucke wird die Vorstandsriege der Deichstadtfreunde komplettiert. Seit 2018 lebt die 32-Jährige mit ihrem Mann und zwei Hunden in Bendorf. Die gebürtige Herzogenratherin leitet gemeinsam mit Jonas Baucke das Bekleidungshaus SINN in der Neuwieder Innenstadt. In ihrer Freizeit hört sie gerne Musik, treibt Sport, reist viel und liebt gutes Essen. Darüber hinaus setzt sich die stets aufgeschlossene und positiv denkende Frau, die immer offen für etwas Neues ist, für nachhaltige Veränderungen in der Deichstadt ein. Seit 15 Jahren ist Jonas Baucke in der Neuwieder SINN-Filiale tätig. Im vergangenen Jahr übernahm der Familienmensch, der seine Freizeit gerne in der Natur verbringt, die Geschäftsführung des Bekleidungshauses. Auch dem 36-Jährigen liegt die positive Entwicklung der Neuwieder Innenstadt sehr am Herzen.

Mandy Schöneberg und Jonas Baucke komplettieren den Vorstand
© Privat

Text und Bilder (6) © Holger Bernert

Das muss ich wissen …

Deichstadtfreunde – AktionsForum Neuwied e.V.
Marktstraße 83
56564 Neuwied
02631 951 67 68
mail@deichstadtfreunde.de
www.deichstadtfreunde.de

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